Vor einiger Zeit sind Sie in die sog. dritte Lebensphase, den Ruhestand eingetreten. Nach einem langen Erwerbsleben haben Sie sich wahrscheinlich auf die Befreiung von den Zwängen des Arbeitslebens gefreut. Es kam endlich der große Moment und Sie haben die Befreiung von den täglichen zwingenden bzw. als einschränkend erlebten Rahmenbedingungen genossen. Es ergab sich sofort die Frage: Wie gestalte ich meinen Ruhestand bzw. was mache ich im Ruhestand? Wie Sie in 3 einfachen Schritten auch Ihren Ruhestand gestalten und optimieren können, das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Es war wie ein langer Urlaub…
…den Sie sich schon immer gewünscht haben. Von einem Tag auf den anderen gibt es jedoch gravierende Veränderungen. Es fallen einige der folgenden Aspekte weg:
- Die regelmäßige Tagesstruktur
- Die Bestätigung / Anerkennung aus der Arbeitswelt.
- Die sozialen Kontakte zu den Kolleginnen und Kollegen.
- Die Bedeutung in der Gesellschaft (plötzlich steht hinter der Berufsbezeichnung „a. D.“, das wie ein „Adé“ aus der Berufswelt klingt).
- Die (zuweilen) lästigen Anweisungen aus der Organisation oder seitens der Führungskraft.
- Das gewohnte Einkommen.
- …
Mit einer Antwort auf die Sinnfrage den Ruhestand gestalten
Die erste Zeit dieser Befreiung erleben Sie typischerweise mit Freude und Vergnügen. Schon der Wegfall des täglichen Arbeitsweges zeigt die neue Freiheit. Viel mehr Zeit kann man ab sofort persönlichen Dingen widmen und seinen Vorlieben und Hobbys frönen. Doch irgendeinmal später beschleicht einen ein ungutes Gefühl und es taucht die Sinnfrage im Leben auf. Typische Fragen, die in so einer Situation nach Antworten verlangen, sind:
- Was mache ich in meinem Ruhestand?
- Worin besteht der Sinn meines Lebens?
- Womit verschaffe ich mir Selbstverwirklichung?
- Wofür bin ich ein nützliches Mitglied der Gesellschaft?
- Wie kann ich mir Erfüllung in Leben generieren?
- Wie bringe ich mich in meine Umwelt ein?
- Wie verschaffe ich mir Anerkennung?
- Was mache ich (sinnvolles) mit der so reichlich zur Verfügung stehenden Zeit?
- Wie verhindere ich Langeweile?
- Wofür brenne ich – wie engagiere ich mich?
- …
Wenn Sie diese Fragen beschäftigen und darauf bisher keine befriedigenden Antworten parat haben, dann sind ein Innehalten und Reflektieren ein lohnenswerter Weg. Sollten Sie längerfristig in dieser unsicheren und ggf. belastenden Situation verweilen, so sind auf Dauer seelische und anschließend körperliche Störungen nicht auszuschließen.
Wie bereite ich mich auf die Rente vor – So geht’s
Erforderlicher Zeitaufwand: 5 Tage.
Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, zur Ruhe zu kommen und sich der veränderten Situation bewusst zu werden. Eine Reflexion über sein eigenes Dasein und den künftigen Weg ist notwendig und kann die eigene Welt wieder in Ordnung bringen. Eine bewährte Vorgehensweise, um wieder eine Lebensperspektive zu erhalten, sieht folgendermaßen aus:
- Schritt: Analyse der Vergangenheit
Was habe ich im Leben erreicht?
Was habe gerne gemacht?
Wo waren meine Stärken? / Wo bin ich gut?
Was kann ich jetzt beiseitelege?
… - Schritt: Gegenwartsbetrachtung
Was muss ich aus dem Berufsleben anderweitig kompensieren?
Welche Kompetenzen (Erfahrungen, Wissen, Techniken, …) besitze ich?
Was sind meine Fähigkeiten, Neigungen und / oder Leidenschaften?
Wofür „brenne“ ich? / Was wird mich künftig antreiben?
… - Schritt: Was mache ich in meinem Ruhestand: Zukunftspläne
Wie gestalte ich meinen Ruhestand?
Was will ich im Leben noch erreichen?
Ist dies realistisch?
In welchem Zeitraum will ich das erreichen?
Was behindert mich?
Wer kann mir Hilfe bieten?
…
Die Beantwortung all dieser Fragen ist sicherlich in vielen Fällen nicht ganz einfach. Bei manchen Themen ist tieferes Nachdenken und Überlegen notwendig. Evtl. ist es sogar erforderlich, sich zur Beantwortung dieser Fragestellungen aus dem üblichen Welt- und Familiengeschehen auszuklinken. Ich habe mich – zum Beispiel – am Ende meines Erwerbslebens als Angestellter auf eine Berghütte in den Salzburger Alpen zurückgezogen und eine Prioritätenliste erstellt: Was gehe ich wann wie an und was hat für mich die höchste Priorität.
Mit anderen Worten räumen Sie der zentralen Frage WIE bereite ich mich auf die Rente vor, bewusst Zeit ein und verarbeiten Sie Ihre Gedanken strukturiert. Haben Sei bitte immer im Hinterkopf: was mache ich im Ruhestand sinnvollerweise.
Tipp 1: Überlegungen schriftlich festhalten
Ein ganz wichtiger Aspekt dabei ist, dass man die Überlegungen teilweise schriftlich festhält. Dies hat zwei elementare Zusatzeffekte: Erstens ist einem Schreibvorgang üblicherweise ein gründlicher Überlegungsprozess vorangestellt. Schnell ist etwas gedacht und gesagt, denn die Phantasien und Gedanken entstehen spontan – aber werden meist nicht auf ihrer Tragweite und der damit verbundenen Konsequenzen abgeprüft. Eine wichtige Entscheidung muss „vom Ende her“ gedacht werden. Dieser Prozess zwingt einen, gründlich nachzudenken, bevor der Schreibstift gezückt wird.
Und zum Zweiten hat dies den großen Vorteil, dass nichts verloren geht oder in Vergessenheit gerät.
Tipp 2: Favoriten strukturiert herausarbeiten
Ein konsequentes Vorgehen nach diesem Muster bedingt, dass in kurzer Zeit ein umfangreicher Ideenfundus entsteht, der aus einer Vielzahl guter oder auch weniger guter Alternativen besteht. Mithilfe einer Entscheidungsmatrix ist es anschließend möglich, die bevorzugten Favoriten aus den vorhandenen Wahlmöglichkeiten zu selektieren.
Tipp 3: Aktive Unterstützung
Falls Sie wenig Erfahrung in solchen Entscheidungsprozessen haben, dann ist es ratsam, sich professionelle Hilfe (z.B. bei der Erstellung und Handhabung einer Entscheidungsmatrix) zu suchen. Der persönliche Findungsprozess für eine positive und befriedigende Zukunftsplanung (was mache ich im Ruhestand) wird damit entscheidend beschleunigt.
Bei Bedarf fragen Sie gern einen unverbindlich und kostenlosen Kennenlerntermin über mein Kontaktformular an. Ihr Vorteil, ich bereite gute Antworten auch für andere Ruheständler vor und weiß, womit diese den erfolgreichen Schritt in die Rente absolviert haben. Vielleicht kann ich auch Ihnen helfen, den Ruhestand clever zu gestalten.
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Danke, Herr Kapsner, für das Auftaktgespräch und die Klärung meiner ersten Fragen. Ich komme auf Sie zurück – versprochen!
Herzliche Grüße
Hans S.
Es freut mich, dass unser Erstgespräch für Sie erfolgversprechend war, und freu mich auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit.
Beste Grüße
Franz Kapsner