Hilfe, mein Mann geht in Rente und mir auf die Nerven *)

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Sie leben in einer harmonischen Ehe oder einer passenden Lebensgemeinschaft, dann ist es sicherlich Ihr Wunsch, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Dennoch unterliegt jede Partnerschaft starken Einflüssen von außen. Ein solcher Einfluss tritt auf, wenn der Lebensabschnitt des Erwerbslebens für Ihren Partner endet. Plötzlich ändert sich Ihre Perspektive: Der morgendliche Abschied des Partners entfällt, er stört allein durch seine Anwesenheit den herkömmlichen Tagesablauf, indem er sich (gut gemeint) in die gewohnten Abläufe einmischt. Das stellt Ihre Nerven auf eine harte Probe – kurz gesagt: Mein Mann geht in Rente und geht mir auf die Nerven. Die Ära des „Ruhestands“ hat begonnen. -Zudem ist diese Situation auch für den „Ruhestandspartner“ neu und häufig mit Verunsicherung oder Irritation verbunden.

Älterer Mann giesst Nudelwasser ab: Ehemann übernimmt plötzlich Hausarbeiten
Mann mit einem Topf an der Spühle in der Küch (Foto: Ivan Lapyrin @Unsplash)

Der Partner verlässt die Wohnung nicht mehr und allein durch dessen physische Anwesenheit werden gewohnte Abläufe und Prozesse massiv tangiert oder gar gestört. Noch dazu kommt, dass diese Situation auch für den Partner neu und oftmals verunsichernd bzw. irritierend ist.

Wenn der Partner in Rente geht, müssen die Rollen neu definiert werden

Es ist nun wichtig zu betrachten, in welcher Lage Sie als Frau sich befinden. Nach dem Ende des Erwerbslebens hat der Eintritt in den Ruhestand des Partners eine besonders tiefgreifende Auswirkung, wenn Sie bisher keine berufliche Tätigkeit ausgeübt haben oder nur einer Neben- oder Teilzeitbeschäftigung nachgegangen sind und somit im Haushalt quasi die „Alleinherrscherin“ waren.
Wie kann man nun angemessen mit einer solchen veränderten Situation umgehen?

Ein effektives Mittel besteht stets im offenen Dialog, um zu verhindern, dass es nicht zu Aussagen wie „Mein Mann geht in Rente und mir auf die Nerven!“ kommt. Der Übergang in den Ruhestand, die 3. Lebensphase erfolgt normalerweise nicht von einem Tag auf den anderen. Das Datum ist bekannt, und die Konsequenzen können (weitgehend) antizipiert werden. Es ist entscheidend, zukünftige Rollen und ihre Verteilung rechtzeitig zu besprechen. Hierbei sollte man dem Leitsatz folgen: „Spannungen im Keim ersticken, indem man diese offen und konstruktiv (ohne Vorwurf) anspricht!“

Durch diese Herangehensweise wird eine wesentliche Grundlage für ein gedeihliches Miteinander geschaffen. Die bisher stark mit dem Arbeitsleben verknüpfte Zeit steht plötzlich zur freien Verfügung. Der Partner kann vermehrt bestimmte, gemeinsam abgestimmte Aufgaben im Haus und Garten übernehmen. Dies schafft mehr freie Zeit, die sowohl mit als auch ohne Partner individuell gestaltet werden kann.

Es ist jedoch wichtig, über die reinen Haushaltsaufgaben hinauszudenken. Es ist essenziell für jede Partnerschaft, auch weiteren erfüllenden Tätigkeiten nachzugehen. Inspirierende Tipps dazu, wie man solche erfüllenden Aufgaben identifizieren kann, finden Sie in einem motivierenden Beitrag des Online-Magazins lebensSCHWENK.

Beide Partner haben Bedürfnisse, die zu berücksichtigen sind

Ein erfolgreicher Start in die dritte Lebensphase kommt nicht von allein zustande. Beide Partner sollten sich der bevorstehenden Veränderungen in den Lebensumständen bewusst sein und entsprechende Maßnahmen ergreifen oder Konsequenzen daraus ziehen. Eine gemeinsame Abstimmung der individuellen Bedürfnisse ist unerlässlich. Nur wenn der Partner oder die Partnerin weiß, was dem anderen wichtig ist, kann eine gedeihliche und befriedigende gemeinsame Zukunft gestaltet werden. Daher ist es wichtig, regelmäßig über die gemeinsamen Bedürfnisse und Erwartungen zu sprechen.

Wenn Sie ebenfalls berufstätig sind und weiterhin arbeiten möchten, ist die Situation etwas anders gelagert. In diesem Fall könnten Ihre Bedürfnisse darin bestehen, dass die Hausarbeit künftig größtenteils vom Partner übernommen wird, der zu Hause ist. Dennoch ist es auch in diesem Fall notwendig, sich über das bevorstehende Vorgehen abzustimmen. Nur so können die gegenseitigen Erwartungen formuliert und angepasst werden. Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation ist unerlässlich, denn niemand kann die Gedanken des anderen lesen.

Externe Hilfe sieht die Situation mit neutralen Augen

Falls Ihre Überlegungen, unabhängig von Ihrer aktuellen Situation, nicht den gewünschten Erfolg zeigen, ist es empfehlenswert, professionelle Unterstützung in Erwägung zu ziehen. Praxiserfahrungen zeigen, dass eine Vielzahl von umfassenden Erfahrungswerten sowie tragfähigen Ideen und Beispielen zur Verfügung stehen.

Manche Beziehungen geraten im Laufe der Jahre aus dem Gleichgewicht, und in solchen Fällen ist ein Bruch keine ungewöhnliche Entwicklung. Einige Studien deuten darauf hin, dass die Scheidungsraten bei Paaren, deren Partner in die dritte Lebensphase eintreten, einen Höhepunkt erreichen. Unabhängig von Ihrer persönlichen Situation ist es daher ratsam, eine (gemeinsame) Reflexion über die sich ändernden Umstände vorzunehmen.

Durch eine solche Selbstreflexion erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, eine erfüllende und interessante gemeinsame Zukunft deutlich zu steigern.

*) P.S.: Die gleichen Überlegungen gelten natürlich auch in umgekehrter Weise für den Fall, dass die Frau die Hauptverdienerin ist und der Mann bisher den Haushalt organisiert hat.

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